Berufliche Schulen
Die beruflichen Schulen werden untergliedert in Berufsschulen und Berufsfachschulen.
Angebote
Die Berufsschule ist der „Partner des Ausbildungsbetriebs“ (Anm. 1, S. 8) im Rahmen einer dualen Ausbildung. In der Berufsschule werden vorwiegend theoretische Inhalte vermittelt, welche durch die praktischen Erfahrungen im Ausbildungsbetrieb ergänzt werden. So können Auszubildende über einen Zeitraum von zwei bis dreieinhalb Jahren in „Teilzeitunterricht an einzelnen Wochentagen oder als Blockunterricht“ (§ 5 Abs. 1 BSO) einen der ca. 350 anerkannten Ausbildungsberufe anstreben (vgl. Anm. 1, S. 8).
In Berufsschulen werden Schülerinnen und Schülern, welche keinen Ausbildungsplatz gefunden, die Schule ohne Schulabschluss verlassen oder aufgrund ihrer Zuwanderung einen besonderen Sprachförderbedarf haben, Plätze in einem Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) oder einem Berufsintegrationsjahr (BIJ) angeboten (vgl. ebd., S. 12).
In der Berufsfachschule findet eine rein schulische Ausbildung statt. Hier werden die Berufsfachschülerinnen und Berufsfachschüler ohne einen Ausbildungsbetrieb bei der Ausbildung zu einem der angebotenen über 80 Berufe ausgebildet (vgl. ebd., S. 10).
Aufnahme
Schülerinnen und Schüler, welche einen Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb abgeschlossen haben, können unabhängig von einem etwaigen sonderpädagogischen Förderbedarf, Rehastatus oder einem erreichten Schulabschluss eine Berufsschule besuchen. Spezifische „Aufnahmebedingungen gibt es neben einem Ausbildungsvertrag [in einer Berufsschule] nicht“ (ebd., S. 23). Die Voraussetzungen für den Besuch einer Berufsfachschule variieren. So können entsprechend der „Fachrichtung der Berufsfachschule [...] der Abschluss der Mittelschule, der mittlere Schulabschluss oder in wenigen Fällen das Abitur“ (ebd. S. 26) eine Zugangsvoraussetzung darstellen.
Weiterqualifizierungsmöglichkeiten nach der erfolgreichen Berufsausbildung
Nach dem erfolgreichen Bestehen der Abschlussprüfungen in den jeweiligen Berufsausbildungen kann neben der Aufnahme einer Berufstätigkeit auch eine Weiterbildung bzw. ein höherer Bildungsabschluss in einer Fachschule, Fachakademie oder einer Beruflichen Oberschule angestrebt werden (vgl. ebd., S. 9 ff).
„Sowohl an der Berufsschule als auch an der Berufsfachschule kann unter bestimmten Voraussetzungen mit dem Berufsabschluss auch der mittlere Schulabschluss erreicht werden. In doppelqualifizierenden Bildungsangeboten der Berufsschule und der Berufsfachschule kann parallel zur Berufsausbildung die Fachhochschulreife erworben werden“ (ebd., S. 11).
An Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung werden berufliche Ausbildungen oder Vorbereitungsmaßnahmen angeboten, welche die reduzierte kognitive Leistungsfähig- bzw. Belastbarkeit der Schülerinnen und Schüler mit einem Förderbedarf im Bereich des Lernens berücksichtigen.
Anm. 1: Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus (2021): Die beruflichen Schulen in Bayern. Verfügbar unter https://www.bestellen.bayern.de/. Zuletzt abgerufen am 19.04.2024.
Ihre Ansprechperson
Weitere Ansprechpersonen