Berufsorientierungsmaßnahme (BOM)
Alle Maßnahmen der Berufsorientierung an Sonderpädagogischen Förderzentren bzw. Förderzentren mit dem Förderschwerpunkt Lernen verfolgen das Ziel, Schülerinnen und Schüler zu einer Ausbildungs- und Berufswahlreife zu befähigen.
Die Berufsorientierungsmaßnahmen (BOM) nach § 48 SGB III stellen ein weiteres Angebot der Agentur für Arbeit an Schulen (z. B. neben der Rehaberaterin bzw. dem Rehaberater) dar. Sie haben das Ziel, Interessen und Eignungen festzustellen, Strategien zur Berufswahl- und Entscheidungsfindung zu vermitteln, berufskundliche Kenntnisse zu vertiefen sowie fachpraktische Erfahrungen zu ermöglichen (vgl. Anm. 1, S. 4). Sie können jährlich von den Schulen über die Regierungen bestellt werden. Dazu fragen diese den Bedarf regelmäßig an den Schulen ab, um die gewünschten Maßnahmen an externe Bildungsträger zu geben.
Die Berufsorientierungsmaßnahmen (BOM) sind in zwei Module aufgeteilt, die jeweils mehrere Bausteine enthalten:
Modul 1 „Talente entdecken“:
- „Potenzialanalyse“
- „Erkennen beruflicher Interessen“
- „Berufsorientierungspraxis“
- „Softskills Basis“
Modul 2 „Talente aufbauen“:
- Berufsfeldpraxis“
- „Softskills Aufbau“
- „IT- und Medienkompetenz“
Je nach Förderbedarf der Schülerinnen und Schüler können die Bausteine in der Auswahl „Standard“ (8 Schülerinnen und Schüler pro Gruppe) oder „Intensiv“ (4 Schülerinnen und Schüler pro Gruppe) bestellt werden.
Die Kombination unterschiedlicher Bausteine ist möglich, jedoch gibt es Ausnahmen. Die Inhalte und Durchführungsdauer der einzelnen Bausteine sind im Vorhinein festgelegt und müssen von den Bildungsträgern bedient werden. Der genaue Termin der Maßnahme wird nach Zuschlag zwischen Schule und Träger der Maßnahme abgestimmt.
Im Folgenden werden die Module kurz beschrieben. Im Anschluss daran ist eine Gesamtübersicht über die Module dargestellt.
Modul 1 „Talente entdecken“
Baustein 1: Potenzialanalyse
Baustein 2: Erkennen beruflicher Interessen
- Kennenlernen beruflicher Tätigkeiten in drei ausgewählten Berufsfeldern
Baustein 3: Berufsorientierungspraxis
- Erprobung beruflicher Tätigkeiten in einzelnen Berufsfeldern
Baustein 4: Softskills Basis
- Entwicklung und Förderung von Softskills, z. B. persönliche, soziale, methodische und interkulturelle Kompetenzen, Arbeitshaltung
Modul 2 „Talente aufbauen“
Baustein 5: Berufsfeldpraxis
- eigene Neigungen im beruflichen Umfeld vertiefen
Baustein 6: Softskills Aufbau
- Übung und Erweiterung von Softskills, z. B. persönliche, soziale, methodische und interkulturelle Kompetenzen, Arbeitshaltung
Baustein 7: IT- und Medienkompetenz
- Anwendung und Bewertung von Medien, insbesondere Internet und Printmedien. Für die Teilnahme an diesem Modul sollte der Berufswahlprozess der Schülerinnen und Schüler bereits vorangeschritten sein. Für das Erstellen einer Bewerbung bildet es die Grundlage und ist für die 9. Jahrgangsstufe zu empfehlen.
Übersicht
Anm. 1: Bundesagentur für Arbeit (2018): Fachliche Weisungen- Berufsorientierungsmaßnahmen (BOM) - Drittes Buch Sozialgesetzbuch – SGB III - § 48 SGB III. Verfügbar unter https://www.arbeitsagentur.de/datei/weisung-201812036-anlage-1_ba037560.pdf. Zuletzt abgerufen am 17.07.2023.
Anm. 2: Bundesagentur für Arbeit (2020): Infoveranstaltung zu Berufsorientierungsmaßnahmen an Förderzentren - 26.10.2020.
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